DI.A 2021

Mountainbike-Trends 2021 – Mehr Performance für immer mehr Biker!

Der Bike-Sport boomt! Noch nie war die Nachfrage nach neuen Produkten so hoch und die Branche liefert viele Neuentwicklungen und Verbesserungen. Ob es um eine bessere Fahrperformance geht, um den Abschied von Bike-Kategorien oder die ewige Frage „MTB oder E-MTB“: Wir verraten euch die spannendsten Mountainbike-Trends für 2021.

Nicht nur die Bikes werden immer besser! Der gesamte Mountainbike-Sport schaltet für 2021 einen Gang rauf.

Im Rahmen des Design & Innovation Award 2021 haben sich die Award-Jury, internationale Experten und Journalisten ausgiebig mit den Trends und übergeordneten technologischen Entwicklungen der neuen Saison befasst – in diesem Artikel geht es spezifisch um die E-MTB-Trends 2021. Weitere Trends findet ihr am Ende des Artikels.

Der wohl größte Trend fürs neue Jahr hat sich bereits 2020 gezeigt: die enorme Beliebtheit, die das Biken gerade erfährt. Immer mehr Menschen entdecken, wie grandios unser Sport doch ist, und damit haben viele Bike-Industriezweige einen echten Wachstums-Boost erfahren. Eine unglaubliche Anzahl an (Neu-)Einsteigern hat das Thema Bike für sich entdeckt – vor allem Gravel- und (E-)Mountainbikes stehen hoch im Kurs. Die steigende Zahl an Bikern gibt unserem Sport gesellschaftlich deutlich mehr Gewicht. Schon heute zeigen Studien, wie z. B. die Studie zu Mobilität und Klimaschutz der IfD Allensbach aus dem Jahr 2019, dass mehr Menschen aktiv Rad fahren als Fußball spielen. Gleichzeitig sorgt der höhere Nutzerdruck aber auch mancherorts für Konflikte zwischen Freizeitsportlern und Grundeigentümern. Für eine positive Entwicklung unseres Sports ist es jedoch für alle Beteiligten wichtig, sich zu organisieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Jeder Einzelne kann z. B. durch den Beitritt in einen Verein dazu beitragen, unserem Sport mehr gesellschaftliche Akzeptanz zu verschaffen. Auch aufseiten der Hersteller gibt es immer mehr Möglichkeiten, um die Entwicklung des Sports aktiv zu pushen – sei es durch die Finanzierung von Trail-Projekten, durch Aufklärung oder Lobbyarbeit.

Biken boomt! Schon im letzten Jahr haben immer mehr Menschen den Radsport für sich entdeckt. Das bietet viele Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich.

Die Kehrseite der Medaille: Die Bikeshops sind vielerorts wie leer gefegt. Das Gleiche gilt für die Lager vieler Hersteller und Produzenten. Erschwerte Produktionsbedingungen, eine im Vergleich zur Nachfrage zu geringe Produktionskapazität und weitere Herausforderungen sorgen für Lieferengpässe und steigende Preise. Wer mehr über diese globalen Herausforderungen und ihre Ursachen lesen möchte, findet in diesem Artikel des E-MOUNTAINBIKE Magazins dazu alle Informationen.

Die Fahrperformance wird weiterhin immer besser!

Wer geglaubt hat, dass es nicht besser geht, der wird mit der neuesten Generation an Bikes, Komponenten und Accessoires eines Besseren belehrt! In Sachen Fahrperformance machen die Produkte noch mal einen gehörigen Sprung.

Moderne Enduro-Bikes werden immer potenter! Mit massig Federweg und ausgeklügelten Geometrien kann man es noch mehr krachen lassen. Gleichzeitig klettern die neuen Bikes auch immer besser bergauf.

Bestes Beispiel ist die FOX 38-Federgabel, die das Extravolumen ihrer steiferen Standrohre dafür nutzt, die Reibung beim Ein- und Ausfedern noch weiter zu reduzieren. So arbeitet sie feinfühliger, ist direkter und besitzt noch größere Reserven für die härtesten Trails dieser Welt. Apropos die härtesten Trails: Für die sind auch das neue COMMENCAL META und das Propain Spindrift gemacht. Beide Bikes zeigen eindrucksvoll, welchen Performance-Sprung moderne Enduros noch mal hingelegt haben. Selbst vermeintlich kleine Änderungen im Bereich der Geometrie und dem Fahrwerk führen noch immer zu deutlich spürbaren Verbesserungen auf dem Trail. Bikes werden 2021 außerdem zu echten Experten in ihren Einsatzbereichen, allerdings leisten sie sich dafür oft Schwächen im Allround-Einsatz. Dennoch gibt es noch immer grandiose Allrounder, wie das neue Trek Slash eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das Rad wurde mit seiner Neuvorstellung zwar deutlich aggressiver positioniert, sorgt aber dank seines variablen Dämpfers noch immer für massig Fahrspaß auf jeder Art von Trail! Abgerundet wird das geniale Gesamtpaket vom praktischen Staufach im Unterrohr.

Wozu braucht man 2021 noch ein Downhill-Bike? Mit dem Enduro ist heutzutage alles möglich!
Gleichzeitig sind Bikes wie das Trek Slash noch immer super Allrounder. Details wie das praktische Staufach sorgen im Bike-Alltag für noch mehr Spaß.

Neues Geometrie-Verständnis – Die Balance ist entscheidend

Über Jahre wurden Bikes immer länger und flacher. Gleichzeitig wurden kurze Kettenstreben als das Mittel schlechthin für eine hohe Agilität propagiert. Das mag in manchen Rahmengrößen funktioniert haben, für viele führte es aber eher zu einem unausgewogenen Fahrverhalten. Durch den kurzen Hinterbau stand man oft zu weit über dem Heck und es fehlte in Kurven der Grip am Vorderrad. Nun entdecken immer mehr Hersteller, wie wichtig die richtige Balance aus Front- und Rear-Center ist und passen deshalb nicht nur die Länge des Hauptrahmens je nach Rahmengröße an, sondern lassen auch das Heck proportional mitwachsen. Das Ergebnis sind ausgewogenere und gutmütigere Bikes, die sich von weniger versierten Fahrern einfacher navigieren lassen – und erfahrene Piloten dennoch nicht limitieren.

Die klassischen Bike-Kategorien verschwinden

Die beiden Kategorien Cross-Country- und Downhill-Racing markieren die Extreme im Mountainbike-Sport und könnten nicht unterschiedlicher sein. Cross-Country steht für maximalen Vortrieb, ultraleichte Bikes und hohe Effizienz. Downhill-Bikes werden ausschließlich bergab gefahren und sind bereit für die härtesten Strecken der Welt. Zwischen diesen beiden Extremen befindet sich das riesige Trail- und Enduro-Segment, das nicht nur extrem wächst, sondern sich auch zunehmend ausdifferenziert. Bikes werden immer spezieller und klassische Kennzahlen wie Federweg, Laufradgröße oder Gewicht haben zur Kategorisierung ausgedient. Mittlerweile gibt es superpotente Bikes mit nur 120 mm Federweg, die es mit richtig harten Trails aufnehmen können, und Modelle mit 170 mm, die wahnsinnig effizient klettern. Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen den Bikes. Kunden gibt das mehr Möglichkeiten, sorgt aber natürlich auch für einen noch höheren Bedarf an Aufklärung und Orientierung – denn in diesem Dschungel an Optionen muss man sich erst mal zurechtfinden. Authentische Tests, eine klare Kommunikation und die Möglichkeit, Bikes vor dem Kauf Probe zu fahren, gewinnen dadurch in Zukunft noch mehr an Bedeutung.

Die beste Zeit ist jetzt! Immer mehr Modelle bieten immer mehr Fahrspaß! Doch es ist nicht leicht, bei all den Optionen den Überblick zu bewahren.

Die beste Zeit für Individualisten!

Durch das enorme Wachstum im Bike-Sport steigt für eingefleischte Biker wieder der Wunsch, sich mit individuellen und maßgeschneiderten Produkten von der Masse abzuheben. Diese Nachfrage wird von kleinen, exklusiven Schmieden wie z. B. Antidote und NICOLAI bestens bedient. Ihnen gelingt es, Exklusivität und eine Fertigung in Europa mit technischer Raffinesse in herausragenden Produkten zu vereinen. Antidote z. B. fertigt das Carbonjack 29 von Hand in Polen und setzt gleichzeitig Maßstäbe im Bereich Fahrperformance. Das NICOLAI SATURN GPI ist wiederum ein sehr spezielles Bike mit radikaler Geometrie und Pinion-Getriebeschaltung. Es ist ganz klar kein Bike für jedermann, Individualisten dagegen werden es lieben.

Dieses Bike fällt auf! Das NICOLAI SATURN ist ein Bike für Individualisten und besticht mit einer radikalen Geometrie, einer hochwertigen Verarbeitung und der gelungenen Integration einer Pinion-Getriebeschaltung.
Ganz anders, aber ebenfalls einzigartig: das Antidote Carbonjack 29.

Den Kids gehört die Zukunft

Was ist besser als biken? Ganz klar, den Sport und die Bike-Leidenschaft mit dem eigenen Nachwuchs teilen. Statt die Kids zum Fußball-Training zu fahren und sich am Spielfeldrand die Beine in den Bauch zu stehen – was in der aktuellen Zeit ohnehin kaum möglich ist –, kann man sie dank immer mehr und besserer kindgerechter Produkte direkt mit dem Bike-Virus infizieren. Und zwar in jeder Altersklasse. Das erste Gefühl von Fahrtwind, leichter Schräglage und der Perspektive hinterm Lenker vermittelt beispielsweise der Kids Ride Shotgun-Sitz. Wenn die Knirpse dann selbst Gas geben, finden sie von Tag eins an das beste Material. Die Spanne ist breit und umfasst luxuriöse Laufräder aus Carbon ebenso wie den Dirtlej Dirtsuit, den ersten Regenoverall, der speziell für die kommende Generation junger Mountainbiker designt wurde. Produkte, die sich bei Erwachsenen großer Beliebtheit erfreuen und sich durchgesetzt haben, werden mehr und mehr auch für Kids entwickelt. Auch die Sicherheit der Kleinen wird immer größer geschrieben. Deuter hat z. B. den Attack 8 Jr. entwickelt. Endlich ein Rucksack mit herausnehmbarem Rückenprotektor, der auf die Bedürfnisse junger Biker eingeht! Wer will da nicht selbst noch mal Kind sein?

Dirtlej präsentiert den ersten Regenoverall für Kids. Er ist ein gutes Beispiel für die steigende Produktvielfalt, die es schon jetzt für den Nachwuchs gibt.

E-Mountainbikes werden die besseren Mountainbikes!

Es ist eine gewagte These, dennoch stellen wir sie auf: Für viele, selbst für eingefleischte Mountainbiker, sind E-MTBs schon jetzt die besseren Bikes. Noch vor einem Jahr hat sich das Handling eines E-Mountainbikes deutlich von dem eines analogen Bikes unterschieden. Mit der Vorstellung der neuesten Generation Light-E-Mountainbikes wie dem Orbea Rise und dem Specialized Levo SL hat sich das jedoch schlagartig geändert. Die Bikes fahren sich dank zentralem Schwerpunkt bergab sogar oft ausgewogener und sicherer als ihre Pendants ohne Motor. Gleichzeitig sind sie aber genauso verspielt und begeistern im Uphill mit der Extraportion natürlichem Rückenwind. Obwohl das Segment noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Bikes bereits ausgereift und schließen die Lücke zwischen stark motorisierten E-MTBs und klassischen Mountainbikes. Dadurch ermöglichen sie auch Touren mit verschiedenen Nutzergruppen.

Die Grenzen zwischen analogen Trail- und klassischen E-Mountainbikes verschwimmen durch die immer beliebtere Kategorie der Light-E-MTBs immer stärker.
Light-E-MTBs sind für viele Fahrer die besseren Mountainbikes. Sie sind universeller und bieten häufig sogar eine bessere Fahrperformance als ihre Pendants ohne Motor.

Hier findet ihr alle Infos zu den ausgezeichneten Produkten.

Hier gibt es alle Trends der Bike-Branche für 2021:
Mountainbike Trends 2021 | Rennrad Trends 2021 | Urban Trends 2021
Technology Trends 2021 | Gravel Trends 2021 | E-MTB Trends 2021

Words: Christoph Bayer Photos: Valentin Rühl