Uphill-Flow, endlose Trails und instagramable Serpentinen, die sich durch surreale Landschaften schlängeln: Am Kronplatz und seiner Umgebung findet jeder Fahrrad-Enthusiast sein ganz persönliches Paradies. Zusammen mit der einzigartigen Natur und ladinischer Küche ist die Region nicht nur das perfekte Testrevier für den Design & Innovation Award 2024 …

Nur Anschauen und Anfassen reichen bei weitem nicht, um ein Produkt guten Gewissens zu bewerten. Und das ist, was den Design & Innovation Award von allen anderen Awards unterscheidet. Testen, am Setup tüfteln, diskutieren, analysieren und noch mal testen – 14 volle Tage haben wir in St. Vigil am Kronplatz in Südtirol verbracht, um die neuesten Produkte für euch ans Limit zu bringen.

Nach 2 intensiven Wochen brauchen alle von uns etwas Zeit, um runterzukommen. Einige verabschieden sich in die Sauna oder in den Infinity Pool. Andere aber auf die Trails. Sie entspannen durch ihre Asphalt-Mantras, Uphill-Flows und Adrenalinkicks. Glücklicherweise haben wir genau all das direkt vor unserer Hoteltür. Und ab auf eine letzte Feierabend-Runde, bevor wir die Zelte abbauen. Rauf aufs Rad – rein ins UNESCO-Weltkulturerbe.

Abwechslungsreich

Ist man hier wie Ines und Max auf einem E-Mountainbike unterwegs, raubt einem nur noch die Aussicht den Atem. Mit den Dolomiten als Bühne und vielen Wegen, die nach oben führen, wird hier jeder Aufstieg auf ein neues Level gehoben. Gibt man sich dann noch Zeit, um das Leben zu genießen, die lokalen Landwirte zu grüßen und bei den verschiedenen Hotspots entlang der Route einzukehren, ist unsere Definition von Glück perfekt.

All-in beim AlpiNN: Obwohl – Ines und Max sind dann doch nur beim Kuchen geblieben.

Oben angekommen, kann man noch gut einen kurzen Abstecher ins Messner Mountain Museum, kurz MMM, machen. Hier wird, wie der Name es vielleicht schon erahnen lässt, das Bergsteigen zelebriert. Messners Leidenschaft für Berge spiegelt sich hier in jedem Kunstwerk wider. Ach ja, der Ausblick ist wie immer und überall hier natürlich die Kirsche auf der Torte.

Das MMM beeindruckt nicht nur durch seine Sammlung alpiner Kultur, sondern auch durch das atemberaubende Panorama der Dolomiten.

Abfahrt! Genug Kuchen, Kultur und M&Ms. Max und Ines flowen den 8 km langen und kurvenreichen Herrnsteig Trail gen Tal. Easy going Achterbahn-Gefühle auf 1.300 Höhenmetern, für fast alle Skill-Level. Dabei ist der damalige Wanderweg heute einer der ersten und gleichzeitig längsten ausgewiesenen Trails in Südtirol und lässt sich dank zahlreicher Abzweigungen immer wieder neu entdecken. Die beiden entscheiden sich für die einfachere Variante, auf der man hier und da die Schönheit der Natur genießen kann, ohne einen Handstandüberschlag zu riskieren.

Atemberaubend

Während andere genüsslich auf surrenden Motoren durch die Landschaft gleiten, entscheidet Rowdy Julian, sich kurz vor Feierabend noch einmal in die Asphalt-Kurven der Dolomiten zu legen. Normalerweise dem Mountainbiken verschrieben, schaltet er aber auch gerne mal im Rennradsattel ab und lässt die Seele kurbeln.

Julian gehts dabei wie immer nicht um die Bestzeit, sondern um die – ihr ahnt es – beste Zeit. 1.789 Höhenmeter gehts daher im lockeren Wiegetritt, die Aussicht genießend, den Furkelpass bergauf. Easy does it! Oben angekommen, darf der Hero Shot nicht fehlen. Golden Hour!

Insta-hotspot: Logisch – hier muss einmal kurz ein Beweisfoto geschossen werden. Man munkelt, dass sich schon einmal zwei von uns hochfahren lassen haben, um ein Foto in voller Montur zu machen. *Räusper*

Schräglage. Auf dem Weg runter steigen Julian dann Tränen in die Augen. Wir sind uns nicht sicher, ob er vom Ausblick übermannt ist oder ob ihm der Fahrtwind zu schaffen macht: 83 km/h. Jetzt hält Julian nicht nur den Augenblick fest. Solche Links-Rechts-Kombinationen kennt man eher aus dem Bikepark, hier findet man sie auf Asphalt.

Flowig

Und auch unser Art-Director Julian (ein weiterer Julian) will, bevor es zurück in seine Wahlheimat nach Portugal geht, noch einmal die Gondel vor der Tür genießen. Vor Sonnenuntergang, last minute, noch einmal fix hoch, kein Problem. Ganze 5 Lifte bringen einen im Sommer gen Himmel bzw. auf den 2.275 m hohen Kronplatz. Auch das ist in den Alpen einmalig.

Helm zu – Bremse auf. Julian rollt den kleinen Bruder des Herrnsteig Trails ab, der dem Hauptteil aber in Sachen Flow und Kurven in nichts nachsteht. Zwar gibt es hier keine technisch fordernden Abschnitte, aber wer es sich zutraut, steigt bei den unzähligen Tables in ungeahnte Höhen empor. Auf der 120 Anlieger starken Strecke hilft es, Flow zu finden, ansonsten muss man treten.

Klar, dass Julian auch hier oben sein iCloud Storage mit Panoramen füllen muss. Aber ehrlich gesagt, wer würde es hier nicht tun.

Fast gleichzeitig treffen alle mit einem fetten Grinsen beim Hotel ein. Rowdy Julian rollt freihändig wie ein Tour de France-Etappensieger ein, Max und Ines erscheinen wie entspannte Urlauber, und Julian kommt mit Staubspuren und Geschichten von steilen Anliegern und Aussichten zurück. Es folgen High Fives, Aperols klirren. Cin cin.

Die Region rund um den Kronplatz ist nicht nur das perfekte Testrevier für den Design & Innovation Award 2024, sondern auch der beste Ort, um abzuschalten. Hier ist immer eher das „Wo als nächstes?“ statt eines „Wie?“ die Frage. Jeder Trail ist schnell erreicht und immer von einem atemberaubenden Panorama umgeben. Das Gesamtpaket aus Sport und Erholung, Höhen- und Tiefenmetern und ladinischer Kulinarik macht diesen Ort einzigartig. Wir kommen wieder!

Words: Julian Lemme Photos: Peter Walker, Mike Hunger, Jan Richter